Boxenstopp Darmstadt-Kranichstein

Foto: mp-film/Markus Plawszewski

Eine neue Abstell- und Behandlungsanlage für den Fernverkehr

In Darmstadt-Kranichstein baut die Deutsche Bahn (DB) eine neue Abstell- und Behandlungsanlage für Züge des Fernverkehrs. Damit reagiert die Bahn auf die steigenden Fahrgastzahlen und den damit verbundenen Ausbau der Kapazitäten im Schienenverkehr. Neue, leistungsfähige Abstell- und Behandlungsanlagen sind nötig, um die Züge an den wichtigen Knotenpunkten in kurzer Zeit sauber und verkehrstüchtig bereitzustellen. Nur so kann der Fahrplan für alle – der Deutschlandtakt – langfristig realisiert werden.

 

Was in Darmstadt-Kranichstein entsteht

  • Bau von sieben Abstellgleisen mit jeweils 400 Meter Länge
  • Ein überdachter Reinigungsbahnsteig (400 Meter) für die Reinigung und Instandhaltung des Fahrzeuginneren
  • Eine Außenreinigungsanlage
  • Zwei Entsorgungsgassen mit Anlagen zum Auffüllen der Fahrzeuge mit Trinkwasser sowie mit Einstiegshilfen für die Bedarfsreinigung (400 Meter Nutzlänge)
  • Wertstoffhof
  • Ein Lager für Verbrauchsgüter: kleine bis mittelgroße Ersatzteile und ein Stellplatz für Stapler und Flurförderfahrzeuge
  • Arbeitsplätze für bis zu 100 Mitarbeiter:innen, fünf Büroräume und ein Sozialraum
  • Ein Parkplatzgelände sowie eine Zufahrt und eine Erschließungs- und Feuerwehrstraße mit Wendehammer

Durch die neue Anlage hat die DB auch die Möglichkeit, kleinere Reparaturen und Instandsetzungen durchzuführen, wie zum Beispiel den Austausch von Kaffeemaschinen oder Toilettenblocks.

Blickrichtung Nord-Ost: Sieben neue Gleise sind für die neue Anlage geplant.

Blickrichtung Süd-Westen: Die neuen Gleise werden 400 Meter lang.

Blickrichtung Süd-Osten: Rechts ist die Außenreinigungsanlage zu erkennen. Außerdem baut die Deutsche Bahn ein Sozialgebäude mitsamt Parkplatz.

Geeigneter Standort in Darmstadt-Kranichstein

Im Zuge ihrer Planungen untersuchte die Bahn neben Darmstadt-Kranichstein weitere Standorte, unter anderem in Frankfurt-Griesheim, Frankfurt-Ost, Frankfurt-Höchst sowie Frankfurt-Nied. Am Ende der Voruntersuchungen und einer Bewertung der Standorte z.B. hinsichtlich ihrer Lage, der Eigentumsverhältnisse, der Umweltbelange und ihrer Größe sprachen die stärksten Argumente für den Standort Darmstadt-Kranichstein:

Die Anlage in Darmstadt-Kranichstein ermöglicht eine ideale Anbindung an Frankfurt und Darmstadt Hauptbahnhof, Frankfurt Fernbahnhof sowie Mainz.

 

Die Baufläche von ca. 50.000m2 ist bereits im Besitz der DB AG.

Die Fläche wurde bereits als Abstellanlage genutzt und hat somit schon eine Grundlage, auf der die Bahn aufbauen kann.

Die Planung des Projekts

Der voraussichtliche Projektverlauf

Im Dialog mit der Öffentlichkeit

Die geplante Anlage in Darmstadt-Kranichstein nutzt eine Fläche, die sich bereits im Bestand des Konzerns befindet. Wie bei all ihren Bauprojekten ist es der Bahn ein großes Anliegen, alle Betroffenen und Interessierten frühzeitig und transparent zu informieren.

Auch im Planrechtsverfahren für den Bau der Abstell- und Behandlungsanlage Darmstadt-Kranichstein wird die Öffentlichkeit am Prozess beteiligt. Diese Website informiert rechtzeitig über alle relevanten Schritte und Termine im Planungs- und Genehmigungsrozess. Über verschiedene Formate können Interessierte mit der Bahn in den Dialog treten.

Foto: mp-film/Dirk Weiler

Im Einklang mit dem Denkmalschutz

Der ehemalige Rangierbahnhof ist als Sachgesamtheit in das Denkmalverzeichnis Hessen eingetragen. Seit mehr als 160 Jahren ist er fester Bestandteil des Stadtbilds von Kranichstein. Im Jahr 1898 eröffnet, war er für eine lange Zeit ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt für das Rhein-Main-Gebiet und damit wirtschaftlich von hoher Bedeutung. Die Bahn ist sich der historischen Tragweite des Geländes bewusst und kooperiert beim Neubau mit der Bahnwelt Darmstadt-Kranichstein.

 

Auf dem Baugelände gibt es verschiedene schützenswerte Objekte

  • Das Stellwerk Nord (R1): Das Stellwerk Nord ist seit Oktober 2017 ein Kulturdenkmal und bleibt uneingeschränkt für die Öffentlichkeit erhalten. Besucher:innen des DEM können das Gebäude erreichen, ohne den Betrieb der Anlage zu stören.
  • Das gleiche gilt für das ehemalige Aufenthaltsgebäude der Rangierer. Es bleibt erhalten und ist für die Mitarbeiter:innen des DEM weiterhin nutzbar.
  • Die Gleisanlagen: Zwei historische Gleise, inklusive Anbindung sowie das Betriebsgebäude bleiben erhalten.
  • Ablaufberg: Der Ablaufberg bleibt teilweise erhalten und kann über einen eigens hierfür geplanten Rundlauf besichtigt werden

 

Eine Drohnenaufnahme eines Stellwerkturms mit roten Ziegeln und einem weißen Dach
Das Stellwerk Nord (R1) (Foto: mp-film/Dirk Weiler)
Ein Aufenthaltsgebäude der ehemaligen Rangierer
Das ehemalige Aufenthaltsgebäude der Rangierer steht neben dem Stellwerkturm (Foto: mp-Film/Dirk Weiler)

Rücksicht auf Umwelt und Natur

Beim Aus- und Neubau von Infrastrukturprojekte lassen sich Eingriffe in die Natur nicht vermeiden. Zum Ausgleich setzt die Bahn entsprechende Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen um.

Im Frühjahr 2020 erfolgte auf dem Gelände in Kranichstein eine Faunistische Kartierung des ehemaligen Rangierbahnhofs. Es stellte sich heraus, dass das Gelände Lebensraum für die streng geschützte Mauereidechse ist.

Die Bahn berät aktuell noch gemeinsam mit den Behörden über die notwendigen Kompensationsmaßnahmen, um den Lebensraum der Mauereidechse zu schützen.

Foto: mp-film/Markus Plawszewski