Fragen & Antworten

Foto: mp-film/Markus Plawszewski

Auf dieser Seite finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen zur geplanten Abstell- und Behandlungsanlage Darmstadt-Kranichstein.

Was ist eine Abstell- und Behandlungsanlage?

Eine solche Anlage ist wie ein „Boxenstopp“ für Züge. Auf den sieben geplanten Gleisen können die Züge gesäubert, technisch geprüft und auf die nächste Fahrt vorbereitet werden. Manche werden dort auch über Nacht abgestellt. Durch die guten Anbindungen zum Frankfurter und Darmstädter Hauptbahnhof, Frankfurt Fernbahnhof sowie Mainz, sind die behandelten Züge in kurzer Zuführzeit wieder einsatzbereit. Dies minimiert die Streckenbelastung durch Leerfahrten von und zum Einsatzort.

Warum wird eine solche Anlage in Darmstadt-Kranichstein gebaut?

Neue, leistungsfähige Abstell- und Behandlungsanlagen sind nötig, um die Züge an den wichtigen Knotenpunkten in kurzer Zeit sauber und verkehrstüchtig bereitzustellen. Damit reagiert die Bahn auf die steigenden Farhgastzahlen und den damit verbundenen Ausbau der Kapazitäten im Schienenverkehr.

Der Standort Darmstadt-Kranichstein eignet sich deswegen als Standort für eine Abstell- und Behandlungsanlage, weil sie eine ideale Anbindung an Frankfurt und Darmstadt Hauptbahnhof, Frankfurt Fernbahnhof sowie Mainz ermöglicht. Die Baufläche ist bereit im Besitz der Deutschen Bahn AG und sie kann auf eine Grundlage zurückgreifen, da die Fläche bereits als Abstellanlage verwendet wurde.

Wo soll die Anlage entstehen?

Die neue Anlage soll auf dem Gelände der ehemaligen Abstellanlage Darmstadt-Kranichstein entstehen. Die seit 2002 stillgelegte Anlage ist rund sechs Kilometer vom Darmstadt Hauptbahnhof entfernt und ist ein effizienter Standort zum Aufbau dieser modernen Bahninfrastruktur. Durch den Neubau der sieben Abstell- und Behandlungsgleise entstehen voraussichtlich 100 neue Arbeitsplätze.

Wann beginnen die Bauarbeiten?

Der aktuelle Planungsstand rechnet, nach einem rechtskräftigen Planfeststellungsbeschluss im Frühjahr 2025, mit einem Baubeginn im selben Jahr. Nach einer rund zweijährigen Bauzeit soll die neue Abstell- und Behandlungsanlage Ende 2026 ihren Betrieb in Darmstadt-Kranichstein aufnehmen.

Wie werden die Anwohner:innen vor Lärm geschützt?

Insgesamt wird sichergestellt, dass das Planvorhaben nicht zu einer unzumutbar hohen Geräuschbelastung für die Anwohner führt. Entsprechend der Ergebnisse aus der schallschutztechnischen Betrachtung werden die Grenzwerte gemäß 16. BImSchV* und TA Lärm** während des Betriebs der Anlage (Abstellen und Reinigen der Züge) nicht überschritten. Schallschutzmaßnahmen sind daher nicht erforderlich.

Die detaillierten schalltechnischen Untersuchen bestätigen darüber hinaus, dass der zeitlich begrenzte Baulärm dem gesetzlichen Rahmen entsprechen und keine weiteren Lärmschutzmaßnahmen erfordern wird.

Aus der Lärmkartierung der Stadt Darmstadt kann entnommen werden, dass sowohl tags als auch nachts die Beurteilungspegel durch den Bahnverkehr auf den vorhandenen Schienenstrecken bei 50 …. 55 dB (A) liegen. Die gewerblichen Geräuscheinwirkungen liegen nachts mindestens 15 dB unter dem vorhandenen Bahnverkehr und werden subjektiv nicht wahrnehmbar sein.

* BImSchV = Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes

** TA Lärm = Technische Anleitung zum Schutz gegen Lärm

Werden in Darmstadt-Kranichstein die Zug-Hupen getestet?

Nein, am Standort Darmstadt-Kranichstein werden keine Makrofontests im Rahmen der täglichen Bereitstellung durchgeführt. Die gemäß DIN VDE 0019-207-12 täglich vorgeschriebenen Funktionstests der Makrofone werden außerhalb des Standortes absolviert.

Ertönt bei jeder Zugein- und -ausfahrt ein Warnsignal und inwiefern werden die Anwohner:innen davon gestört?

Bei den Zugeinfahrten und -ausfahrten in den bzw. aus dem Bereich der Innenreinigungsanlage ist zum Schutz der dort tätigen Mitarbeiter das Ertönen eines akustischen Warnsignals mit einer Dauer von jeweils 20 s unbedingt erforderlich und von der Berufsgenossenschaft gefordert. Dabei soll der Warnton 10 dB über dem Umgebungslärm liegen, um eine gute Wahrnehmbarkeit bei dem Personal zu gewährleisten. Die auf dem künftigen Reinigungsbahnsteig befindlichen Lautsprecher werden dieses Warnsignal emittieren, wobei der in der angrenzenden Wohnnachbarschaft zulässige Beurteilungspegel von 27 dB(A) ... 45 dB(A) aufgrund von ausreichender Entfernung zu keiner Zeit überschritten wird.

Wird in der Anlage nachts gearbeitet?

Ja, die Arbeiten an den Zügen müssen immer dann stattfinden, wenn gerade keine Fahrgäste transportiert werden. Deshalb finden die Arbeiten überwiegend in der Nacht statt.

Wird sich das geplante Vorhaben auf den Bahnübergang Jägertorstaße auswirken?

Da die Züge überwiegend nach 21 Uhr in die Anlage einfahren und diese vor 6 Uhr wieder verlassen, werden die Züge zu der Hauptverkehrszeit keine zusätzlichen Schließzeiten des Bahnübergangs verursachen.

Wie viele Züge werden täglich in der Anlage behandelt?

Die Anlage ist für eine maximale Auslastung von 20 Zügen in 24 Stunden ausgelegt und damit hinsichtlich der zulässigen Schallwerte nicht ausgereizt. Sämtliche anlagentechnischen Komponenten sind ebenfalls für die maximale Anzahl von 20 Zügen ausgelegt, so z.B. auch die von der Stadt Darmstadt vorgegebene begrenzte Abwassereinleitmenge, die ebenfalls von der Behandlung von maximal 20 Zügen ausgeht.

Zur Inbetriebnahme ist jedoch planmäßig lediglich die Behandlung und Abstellung von 7 Zügen in der Nacht vorgesehen.

Im Schallgutachten wurde untersucht, wie viele Züge in der Anlage maximal zulässig sind, ohne dass Schallschutzmaßnahmen erforderlich werden. Es wurde nachgewiesen, dass erst bei einer Behandlung von 60 Zügen der Maximalwert erreicht wird. Dies ist betrieblich jedoch nicht möglich und ohnehin auch nicht vorgesehen.

Wie viel Verkehr ist während der Bauzeit zu erwarten?

Es wurden mehrere Varianten zur Baustellenzufahrt ausgearbeitet. Die finale Entscheidung erfolgt im Rahmen der Planfeststellung mit der Genehmigungsbehörde. Es wird versucht so viel Material wie möglich über die Schiene anliefern zu lassen.